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„Jesus besiegt den Tod“
„Ensemble Paulinum“ und „Camerata Instrumentale“ beeindruckten bei Osterkonzert in Dittelsheim-Heßloch
VON ROBERT LEHR Just in dem
Moment, als Christian J. Bonath das Konzert mit "Festlicher Musik zum
Osterfest" mit einer Improvisation über eines der Hauptmotive des
Abends, Bachs "Jesu meine Freude" eröffnete, fiel an diesem
wechselhaften Ostersonntag die Sonne in die kleine katholische Kirche in
Heßloch. Deren 200-jähriger Geburtstag wird in diesem Jahr
gefeiert und so freute sich Pfarrer Michael Roos, dass die Musiker des
"Ensemble Paulinum" und der "Camerata Instrumentale" unter der
Gesamtleitung Bonaths hier zu Besuch seien. Zudem liesse sich der
Ostersonntag kaum besser als mit einem Konzert begehen. Schließlich
besiege Jesus an diesem Tag den Tod.
Über den Entstehungskontext
der Bach’schen Mottete "Jesu, meine Freude" ist laut Programmheft nichts
genaues bekannt, doch datiere sie um das Jahr 1735. Vermutlich aus
Anlass eines Begräbnisses wurde das Werk symmetrisch mit Chorälen,
Spruchmotteten und Choralstrophen um die Zentale Fuge "Ihr aber seid
nicht fleischlich" herum konstruiert.
Die Vokalisten des "Ensemble
Paulinum", das sich der klassischen Aufführungspraxis verschrieben hat,
wurde instrumental sehr zurückhaltend von Cello, Kontrabass und Cembalo
begleitet, ganz der Tradition des Generalbasses verpflichtet, dem
harmonischen Gerüst der Barockzeit.
Nach der Ostersequenz
"Victimae paschali laudes", die beindruckend von Stephan Wernersbach
vorgetragen wurde, las Pfarrer Roos aus der Ostergeschichte nach des
Johannes-Evangeliums.
Zwei geistliche Bach-Arien
folgten, bei denen unter den Begleitung von Christian J. Bonath an der
Orgel Sandra Ehses, bzw. Hedi Killick ihre Qualitäten als Solistinnen
von der Empore herab zeigen konnten.
Der zweite Teil des Konzertes bestand aus der "Missa Civilis in B" des schwäbischen Barock-Komponisten
und Priesters Hans Valentin Rathgeber, der sowohl zahlreich weltliche
wie geistliche Werke hinterließ. Der 1750 verstorbene Benediktiner galt
als einer der beliebtesten und einflussreichsten Komponisten
Süddeutschlands.
Auch die am Sonntag
aufgeführte Messe galt laut Programm als eindrucksvolles Beispiel des
seinerseits im süddeutschen Raum praktizierten und von dort verbreiteten
Vertonungen des Mess-Ordinariums dar". Das Werk für Soli, Chor,
Violine und Generalbass zeigte aber neben den kompositorischen
Fähigkeiten Rathgebers am Sonntag vor allem die musikalischen
Fähigkeiten der Musiker, die zum Schluss von einem begeisterten Publikum
mit langem Applaus und der Forderung nach einer Zugabe belohnt wurden
Für Zuhörer Stefan Merkelbach,
selbst Leiter der Wormser Kantorei, war Rathgebers Messe der "stärkere
Teil" des Konzerts". Angetan zeigten sich der Dirigent nach dem knapp
einstündigen Konzert angesichts der Tatsache, dass vor allem die kleine
Besetzung es den Ausführenden besonders schwer mache. Dafür, dass es
sich um Amateure handele, sei der Auftritt sehr beeindruckend gewesen.
Aber Bonath sei eben auch ein sehr engagierter Chorleiter.
Von den Fähigkeiten der
Bonaths und seiner Sänger kann man sich am 17. April um 19.30 Uhr in St.
Paulus überzeugen, wenn auf Einladung der Vereinigten Kasino- und Musikgesellschaft zusammen mit der Churpfäzischen Hofkapelle Händels Cäsilien-Ode und die 3. Suite in G-Dur seiner Wassermusik zur Aufführung kommen werden.
(Quelle: Nibelungen-Kurier)